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Bewegung spezial – Gesunder Knorpel, starke Gelenke
Ob schmerzende Knie, Hüftprobleme oder unbewegliche Finger: Arthrose kann richtig weh tun. Was dahinter steckt – und den Gelenkverschleiß stoppt. Ein Spezial.
Gemütlich auf dem Sofa liegen und spannende Serie gucken oder lesen: Bleibt einem immerhin dieser ärztliche Rat als Trost, wenn die Diagnose Kniearthrose lautet? Schließlich müssen Gelenke geschont werden, wenn der Knorpel zwischen Ihnen immer dünner wird. Oder? Klingt logisch, stimmt aber nicht ganz. Es ist zwar richtig, dass bei Arthrose tatsächlich blanke Knochen aufeinander reiben können, wenn die schützende Pufferschicht zwischen ihnen ganz fehlt.
Der Verschleiß beginnt aber schleichend. Fast jede dritte Frau und jeder fünfte Mann leidet in Deutschland unter Arthrose, besonders ältere Menschen sind häufig betroffen. Mediziner:innen gehen davon aus, dass eine chronische Entzündung zu der schmerzhaften Knorpeldegeneration führt. Als Risikofaktoren gelten neben Bewegungsmangel und Übergewicht auch Fehlstellungen der Beine wie X- oder O-Beine, familiäre Veranlagung, altersbedingte Veränderungen oder Verletzungen.
Möglichst in Bewegung bleiben
Arthrose zwingt einen nicht nur in die Knie. Ob in der Hüfte, Schulter, Wirbelsäule oder in Hände und Füßen: Die natürlichen Stoßdämpfer zwischen den Gelenkflächen können überall Beschwerden bereiten. Im frühen Stadium treten die Schmerzen meist nur bei Belastung auf, etwa beim Joggen. Doch mit der Zeit beginnen die Gelenke sich nach einer längeren Ruhephase steif anzufühlen. Kennzeichnend für einen fortschreitenden Knorpelabbau ist ein „Anlaufschmerz“ zu Beginn, der dann bei Bewegung wieder nachlässt. Schließlich tun die Gelenke sogar dauerhaft ohne Belastung weh. Das Fatale daran: Um sich selbst nicht noch mehr Pein zu bereiten, vermeiden viele der Betreffenden Bewegung jeder Art. Was es noch schlimmer macht. Denn spazieren gehen, Treppen steigen oder Rad fahren regen den Stoffwechsel und die Durchblutung an und versorgen die Gelenkflüssigkeit mit genug Nährstoffen. Diese hält die elastische Schicht zwischen den Knochenenden elastisch und „schmiert“ das Gelenk. Ein weiteres Plus: Die Aktivitäten stärken die den Gelenk Halt gebenden Muskeln, Bänder und Sehnen – und das fördert die Beweglichkeit. Ein positiver Kreislauf also, den Sie leicht selbst in Gang setzen können!
Gezielt mit Übungen gegensteuern
Daher empfehlen Fachleute körperliche Betätigungen als das bewährte Mittel der Wahl gegen Arthrose. Das Volksleiden lässt sich damit zwar nicht heilen. Aber jeder flotte Gang um den Block hält Ihren Knorpel geschmeidig. Noch besser, wenn Sie regelmäßig Sport machen. Vorsicht ist allerdings bei Bewegungsabläufen angesagt, die mit einem sehr hohen Tempo, ungeplanten und abrupten Richtungswechseln oder Fremdeinwirkung – und dadurch Verletzungen (Mannschaftssport!) – einhergehen können.
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Holen Sie ärztlichen Rat ein, ob bei Ihnen etwa Basketball, Tennis oder Kicken empfehlenswert ist. Noch gezielter steuern Sie mit gelenkschonenden Ausdauer- und Kraftübungen der Arthrose gegen. Trainieren Sie aber nicht im akuten Entzündungsgeschehen. Das bemerken Sie daran, dass sich Ihre Haut im Bereich der Gelenke rötet und heiß anfühlt. In beschwerdefreien Phasen zahlt es sich umso mehr aus, wenn Sie regelmäßig Ihr Training absolvieren und so der Knorpel nicht zu spröde wird.
Trainieren Sie aber nicht im akuten Entzündungsgeschehen. Das bemerken Sie daran, dass sich Ihre Haut im Bereich der Gelenke rötet und heiß anfühlt. In beschwerdefreien Phasen zahlt es sich umso mehr aus, wenn Sie regelmäßig Ihr Training absolvieren und so der Knorpel nicht zu spröde wird.
Woran viele nicht denken: Auch gelenkfreundlich zu essen wirkt dem Knorpelabbau entgegen. Und nicht zuletzt bessern Medikamente die Beschwerden. Die schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen gibt es zum Einnehmen oder Auftragen auf die Haut, viele davon rezeptfrei. Darüber informieren Sie auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt sowie Apotheker:innen und PTA. Falls möglich, suchen Sie die Profis am besten zu Fuß auf. Sie werden merken: Bewegung spendet langfristig den besten Trost bei Arthrose!